Pressemitteilung des Werra-Meißner-Kreises vom 20.07.2023: Brücke in die Zukunft: Berufsschulen als schulische Kompetenzzentren stärken und duale Berufsausbildung erhalten
Unter Federführung von Landrätin Nicole Rathgeber trafen sich kürzlich über 100 Vertreter aus Wirtschaft, Handwerk, Institutionen und Berufsschulen in Bad Sooden-Allendorf, um über die Zukunft der beruflichen Bildung zu beraten.
Hintergrund ist das neue Standortkonzept des Hessischen Kultusministeriums unter dem Titel „Die zukunftsfähige Berufsschule“. „Dieses legt ab dem Jahr 2026 neue Mindestklassengrößen in den Jahrgangsstufen der dualen Berufsausbildung fest. Deshalb ist bereits heute absehbar, dass ohne entsprechende Gegenmaßnahmen in einigen wirtschaftsrelevanten Sparten die Vorgaben im Werra-Meißner-Kreis nicht erfüllt werden können“, erläutert Landrätin Nicole Rathgeber den Hintergrund der Initiative.
Um sich dem Thema inhaltlich anzunähern, gab es zur Einleitung einen Vortrag des Analysten Dr. Dieter Dohmen, der sich damit beschäftigte, wie man das Abenteuer, die GenerationZ für eine Berufsausbildung zu gewinnen, erfolgreich angehen kann.
Die Schulleiter der Beruflichen Schulen Eschwege, Ekkehard Götting, und Witzenhausen, Tobias Vogel, riefen in ihren Beiträgen die Unternehmen dazu auf, bei der zielgerichteten Ansprache von Jugendlichen auf moderne Mittel und Medien zu setzen und auch die Einbindung der Eltern bei der Berufswahl als wesentlichen Faktoren mit zu berücksichtigen. Von Seiten der Wirtschaft unterstützen Stephan Schenker von der Kreishandwerkerschaft Werra-Meißner und Dr. Michael Ludwig vom IHK-Servicezentrum Werra-Meißner die Bemühungen der Beruflichen Schulen im Werra-Meißner-Kreis ausdrücklich und werben aktiv um Unterstützung durch die örtlichen Unternehmen.
Um hier möglichst gezielt und branchengerechte Ideen zu entwickeln, wurde bei der Veranstaltung an branchenbezogenen Arbeitstischen in Kleingruppen intensiv diskutiert und jeweils mögliche Handlungsansätze gesammelt.
Das Zusammentreffen unterschiedlicher Sichtweisen aus Schule, Wirtschaft/Handwerk und Institutionen ermöglichte dabei auch einen Perspektivwechsel. Die Ansätze - hier waren sich alle in der Zusammenfassung einig - bieten eine Chance, das Ruder noch herumzureißen.
Daher wurden in einem zweiten Schritt spartenbezogen die einzelnen Ergebnisansätze in Form von Runden Tischen in den Berufsschulen Eschwege und Witzenhausen zu Lösungsstrategien weiterentwickelt.
„Doch damit ist nur ein erster Schritt vollzogen. Alle ausbildungsbereiten Unternehmen sind auch weiterhin aufgefordert, sich an den Runden Tischen zum strategischen Vorgehen in der jeweiligen Sparte zu beteiligen“ erläutert die Landrätin.
Aktuell wird erwartet, dass folgende Sparten betroffen sind, in denen deshalb nach der Sommerpause in Arbeitsgruppen weitere Möglichkeiten zum Erhalt der dualen Berufsausbildung und zur direkten Ansprache von Jugendlichen beraten werden soll. Die hier aufgeführten Ansprechpartner können von den ausbildungsbereiten Unternehmen bezüglich einer Teilnahme am Projekt direkt angesprochen werden:
- Elektrotechnik - BS WIZ
Ansprechpartner: Uwe Goldbach, E-Mail:
- Gastgewerbe - BS ESW
Ansprechpartner: Thomas Mülverstedt, E-Mail:
- Frisöre/Körperpflege - BS WIZ
Ansprechpartner: Uwe Goldbach, E-Mail:
- Hauswirtschaft und Köche - BS WIZ
Ansprechpartner: Harald Heinzl, E-Mail:
- Maler und Lackierer/Farbtechnik und Raumgestaltung - BS WIZ
Ansprechpartner: Uwe Goldbach, E-Mail:
- Metallbau Handwerk - BS ESW
Ansprechpartner: Johannes Stübiger, E-Mail:
- Metallberufe Industrie - BS ESW
Ansprechpartner: Johannes Stübiger, E-Mail:
- Tischler/Schreiner - BS ESW
Ansprechpartner: Johannes Stübiger, E-Mail:
„Ich möchte alle Betriebe, denen die Zukunft der dualen Berufsausbildung am Herzen liegt, dazu ermutigen, sich hier zu beteiligen, denn hier geht es nicht nur um die Zukunft der jungen Menschen in unserer Region, sondern auch um das Verhüten eines die Wirtschaft stark schädigenden Fachkräftemangels, der anderenfalls droht“, unterstreicht Landrätin Nicole Rathgeber abschließend.
Hintergrundinfo:
Das Hessische Kultusministerium hat in dem Konzept „Die zukunftsfähige Berufsschule“ folgende Vorgaben festgelegt:
- Mindestgröße im 1. Ausbildungsjahr: 12 Schüler:innen
- Mindestgröße im 2. Ausbildungsjahr: 9 Schüler:innen
- Mindestgröße im 3. Ausbildungsjahr: 8 Schüler:innen
Werden diese Vorgaben zweimal in Folge unterschritten, ist eine Beschulung für diesen Beruf nicht mehr möglich. Hieraus ergibt sich auch dringender Handlungsbedarf im Werra-Meißner-Kreis zum Erhalt eines breitgefächerten Angebotes in der Dualen Ausbildung.
Weitere Informationen
Downloads
Veranstaltungen
Nächste Veranstaltungen:
Glühpunschbaum in Langenhain
29. 11. 2024
Feuerwehr-Scheunenzauber - Kleiner, aber feiner Weihnachtsmarkt in Wehretal-Oetmannshausen
30. 11. 2024 - Uhr
Nachrichten
20. 11. 2024